Die Geschichte von Kreidach

Das frühere Leben im "Otten Waldt" war hart und entbehrungsreich. Die meisten Menschen lebten von der Landwirtschaft. Die Bauerei Öhlschläger in Kreidach hat an ihrem Torbogen noch die Jahreszahl 1632. Andere Berufe waren Handwerker wie Schuhmacher, Korbflechter, Schindelmacher oder Steinmetz.

Im 17. Jahrhundert lebten bereits 63 Menschen in dem Dorf, das damals bereits schon Kreidach hieß und zur Pfalz gehörte. Aufgrund ihrer langjährigen Dienste als Vögte des Reichsklosters Lorsch beanspruchten die Kurfürsten hier im Odenwald verstreute Territorien, die sie schließlich durch Kriege und Pfändung unter ihre Kontrolle gebracht hatten.
Zu Hessen wurde Kreidach erst 1803 zugeschlagen, quasi als Spätfolge der französischen Revolution.

Vielleicht hat der in Frankfurt geborene Goethe im Jahr 1814 während seiner Reisen in die Rhein- und Maingegenden einen Abstecher nach Kreidach gemacht?!

Mitgliedskarte Odenwald-Club (1906/07)
Mitgliedskarte Odenwald-Club (1906/07)

Die ersten "echten" Touristen kamen bereits im 19. Jahrhundert, aber auch die Einheimischen öffneten vermehrt die Augen für ihre schöne Landschaft. Der Odenwald-Club wurde 1882 gegründet, um den Besuch annehmlicher zu machen, in dem z.B. erste Wege farbig markiert wurden.

Gerne kehrte man nach einer Wanderung in eines der gemütlichen Gasthäuser ein und lobte die gute Küche und die vorzüglichen Getränke. Auch das Übernachten war beiets möglich, für 2,90 Mark bei 14-tägigem Aufenthalt... Noch heute wird das 1913 erstmals herausgegebene Wandermagazin "Die Dorflinde" herausgegeben. Das aktuelle Exemplar finden Sie auch im Ihrer Ferienwohnung.

Die Industrialisierung brachte schließlich die Eisenbahn in den Überwald. Noch heute wird das Ortsbild vom Viadukt der ehemaligen Bahnlinie, die von Mörlenbach bis nach Wahlen führte, geprägt. Beim Spazierengehen entdecken Sie vielleicht noch den alten Tunnel, der unter der Kreidacher Höhe durchführt. Der Bau dieser Eisenbahn war zur damaligen Zeit eine technische Meisterleistung. Von Mörlenbach bis Wald-Michelbach war der Bau dreier großer Viadukte, einiger Brücken und zweier Tunnel notwendig.

Auf Grund dieser Tatsache und der geschickten Einbindung in die Landschaft des Odenwaldes zählt die Strecke inzwischen zu den landschaftlich schönsten und kulturhistorisch bedeutsamsten Strecken in Europa.
Am 23. September 1983 fuhr die letzte Überwald-Bahn. Die Strecke wurde baufällig und wucherte zu und wurde beinahe vergessen, aber 1994 wurde sie durch die Initiative engagierter Eisenbahner unter Denkmalschutz gestellt. Eine ungewöhnliche Nutzung wurde vorgesehen:
Neue Draisinen, pedalbetriebene Sechssitzer mit Solardach und Elektrounterstützung durch Akkus, wurden geplant und nahmen auf dieser Stecke -weltweit zum ersten Mal eingesetzt- ab August 2013 ihre Fahrt auf. Mittlerweile haben bis zu 100.000 Fahrgäste einen unvergesslichen Ausflug mit der Draisine unternommen.

(Verwendung der Bilder mit freundlicher Genehmigung von Hans-Günther Morr aus "Wald-Michelbach im Wandel der Zeiten", Sutton Verlag Erfurt 1999 und "Mit Volldampf durch den Odenwald", Edition Diesbach Weinheim 2002)

Alexander Schmitt
Almenweg 24
69483 Wald-Michelbach/Kreidach

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